Rückblick

Lange Nacht der Kirchen

Am 1. Juli 23 machte die katholische Kirche ihren Auftakt zur 1250 Jahrfeier Echings mit der Aktion „Lange Nacht der Kirchen“. Beim Vorabendgottesdienst, gehalten von Domvikar Peter Förster und Pater Binoy, lautete das Motto „Kirche – erbaut aus lebendigen Steinen“. So rief Domvikar Förster die Anwesenden auf, die kleinen Ziegelsteine, die in Körbchen auf den Bänken verteilt waren, mit dem eigenen Vornamen zu beschriften und bei der Gabenbereitung auf das vor dem Altar liegende, große Bild von Alt St. Andreas zu legen und so dem Thema Gestalt zu geben. Kräftig, laut und mit viel Rhythmus gestaltete der Gospelchor „Freysing Larks“ die musikalische Begleitung. Mit dem legendären Lied „Happy Day“ entließen sie die begeisterten Besucher in den Pfarrhof. Dort waren für das Jubiläumsfest Tische und Bänke bereit gestellt und der Musikverein St. Andreas begrüßte sie gleich mit zünftiger Blasmusik. Jetzt ging es über zum gemeinsamen Essen und Trinken und Ratschen. Drei Viertklässler und ihre Lehrerin aus der Nelkenstraße stellten ihren Wertschätzungsbaum vor, den sie zur 1250 Jahrfeier Eching gebastelt hatten. Eine Stellwand mit alten und neueren Bildern aus dem Pfarrleben erinnerte an manche Feierlichkeit, ob Taufe, Kommunion, Firmung, Trauung und Festen aus den vergangenen Jahrzehnten.

Als es dämmrig wurde war es Zeit für die Taschenlampenführung. Viele Besucher lauschten im Kirchenraum von Neu St. Andreas den Ausführungen von Mesner Manuel Wolff  (Beleuchter Peter Könicke). Er hatte die Festschrift von Pfarrer Pongratz zur Einweihung der Kirche im Nov. 1970 durch Kardinal Döpfner gefunden und zitierte daraus die Entstehung und wies auf Details hin, die von manchen noch nicht entdeckt worden sind. Die 22 m auf 22 m große und 11 m hohe Kirche hat 12 Säulen, die die Konstruktion tragen und 12 Lampen, die an die Zahl der Apostel erinnern. Das obere große Fensterband soll ein schwebendes  Dach erzeugen, das untere Fensterband ist bunt gestaltet. Im Umgang sind 7 Kreuzwegstationen zu sehen. Am Altar ist in der Mitte eine Reliquie eingelassen, an der Westseite schließen sich der Tabernakel eine Werktagskapelle und die Sakristei an. Ein 12 m hohes Steinkreuz vor dem Pfarrhof weist auf das Pfarrzentrum hin.

Weiter ging es zu Alt St. Andreas dessen Innenraum mit kleinen Lichtern eine ruhige, stille Atmosphäre verbreitete. Manuel Wolff berichtete über die Pfarrgeschichte, die sich schon bis ins 14. Jahrhundert nachweisen lässt. Eine rote Grabplatte vor dem Presbyterium erinnert an einen 1480 verstorbenen Priester in Eching. Die Kirche steht auf romanischen Fundamenten und wurde immer wieder erweitert, der Chor und der Turm kamen im späteren Mittelalter hinzu, die Sakristei wurde 1694 angebaut. Die Altäre und die Kanzel sind altbayerisches Bauernbarock. Am Hochaltar ist der Hl. Andreas am Andreaskreuz zu sehen. Die Kirchendecke ist mit herrlichen, barocken Bildern ausgemalt und die Heiligenfiguren weisen auch auf die Verbindung mit Weihenstephan hin.

Der Turm von Alt-Andreas ist 35 m hoch und hat vier Fensteröffnungen. Dort befinden sich derzeit vier Glocken, die Sterbeglocke von 1572, die Wandlungsglocke von 1604, die Marien- und die Andreas- Glocke. Vor dem 2. Weltkrieg gab es nur zwei Glocken. Da eine Glocke abgeliefert werden musste um für Kriegsmunition eingeschmolzen zu werden entschlossen sich die Echinger zwei neue Glocken gießen zu lassen. Sie sammelten 45 Tonnen Buntmetall und beauftragten eine Fa. in Erding den Guss zu machen. 1948 wurden zu Kirchweih die beiden neuen Glocken geliefert. Die abgelieferte Glocke war vom Einschmelzen verschont geblieben und kam nach Eching zurück. so sind nun vier Glocken im Kirchenturm.

Zwei Dietersheimer haben sich in der neueren Zeit dort eingebracht. Der Kreuzweg (1957) stammt vom Kunstmaler Barthl Mayer und der neue Altar und Ambo von Susi Wagner (2016).

Mit einer kleinen Andacht, gehalten von Pater Binoy und musikalisch untermalt von den Sängern der „Combo“ endete die lange Nacht der Kirchen gegen 23 Uhr.

Text+ Bilder: Irene Nadler

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