Bach zur Karwoche

in der Pfarrkirche St. Andreas

Am Palmsonntag erlebten zahlreiche Besucher der Pfarrkirche St. Andreas ein exzellentes Orgelkonzert, dargeboten vom hauptamtlichen Organisten der Pfarrei Maximilian Betz. Bereits beim ersten Stück, dem „Praeludium et Fuga c-moll“ bewies Betz seine außerordentliche Virtuosität. Dieses berühmte und vielgespielte Meisterstück besteht eigentlich aus zwei Teilen, die Bach später kunstvoll zusammensetzte.
Die fünfstimmige Fuge erklingt in zahlreichen Variationen, wird teilweise nur auf der Tastatur gespielt und endet in den Schlussakkorden auf den tiefsten Tönen der Orgel, mit dem Pedal gespielt. In den nun folgenden Stücken führte Betz seine Zuhörer durch verschiedene Schaffensperioden des Komponisten. Bei der Partita „Sei gegrüßet, Jesus gütig“, dem technisch anspruchsvollsten Stück des Abends aus einer der früheren Schaffensperioden Bachs, zog Betz alle Register seines Könnens. Basierend auf dem Anfangschoral führt das Stück durch elf Variationen. Die wunderschöne Echinger Orgel erklang mal kristallklar und volltönend, dann wieder entführte sie die Zuhörer in dunkle, besinnliche Momente, bei denen man ganz bei sich ankommen konnte.
Mit dem „Praeludium et Fuga e-Moll“ setzte Betz zum Abschluss des Konzertes einen weiteren Höhepunkt und stimmte sein Publikum musikalisch in die Karwoche ein. Auch dieses Stück ist sehr reich an Variationen und eng mit der Tonalität der Matthäus-passion verbunden. Anspruchsvoll zu spielen, mal harmonisch und fast romantisch, dann wieder schnell und toccatahaft. Nachdem der letzte Akkord verklungen war, gab es stehenden Applaus für den Organisten. Dieser dankte seinen Zuhörern mit der Zugabe des populärsten Stückes von Bach, der „Toccata und Fuge d-moll“.
Fotos + Text: Christiane Gläser